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Schlaf und Spitzensport: Ein Gespräch mit Adi Heidrich und Leo Dillier

Seit einem Jahr bilden Adi Heidrich aus Kloten und sein Partner Leo Dillier aus Möhlin ein starkes Beachvolleyball-Team und sind beide Mitglieder des Elite-Nationalkaders von Swiss Volley. Ihr grosses Ziel? Die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer 2024 in Paris. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie sich über die Punkte der Weltrangliste qualifizieren. In den kommenden Monaten werden sie an einer Vielzahl von Turnieren auf der ganzen Welt teilnehmen. Anlässlich der Sponsoring-Zusammenarbeit haben wir bei den beiden ambitionierten Spielern nachgefragt und viele spannende Einblicke in ihren Sportalltag und ihren Umgang mit dem Thema Schlaf erhalten.

Vielen Dank, Adi und Leo, für Eure Zeit für dieses Interview. Beginnen wir doch mit der ersten Frage: Habt Ihr bestimmte Schlafgewohnheiten, Rituale oder Routinen vor einem wichtigen Turnier?

Leo: Ich schlafe vor einem Turnier und wann immer möglich sehr viel. Meistens von 23.00 bis 08.00 Uhr morgens.

Adi: Ich versuche, vor Turnieren auf mindestens 8 Stunden Schlaf zu kommen.

Wie wichtig ist für Euch ausreichender Schlaf für die Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten oder nach Turnieren?

Adi: Schlaf ist nach dem Sport für uns genauso wichtig wie das Training selbst, denn so werden Prozesse im Körper manifestiert.

Könnt Ihr einige Tipps teilen, wie man trotz des reisenden Lebensstils als Beachvolleyballspieler einen guten Schlaf erreichen kann?

Leo: Jetlag und Schlafrhythmus sind bei uns ein grosses Thema. Wir versuchen, dem eigenen Schlafrhythmus treu zu bleiben, auch wenn das Einschlafen schwerfällt. Z.B. vor dem Schlafengehen keine Bildschirmmedien konsumieren. Wenn man in eine neue sekundäre Zone kommt, versuchen wir, uns sofort an die Zeit zu halten und bis zum Abend wach zu bleiben. Ohne Mittagsschlaf oder Nickerchen zwischendurch. Ratsam ist es ausserdem, auf Koffein zu verzichten und stattdessen einen Orangensaft mit Vitamin C zu trinken, der ebenfalls wach macht.

Welche Auswirkungen hat unzureichender Schlaf auf Eure Leistung?

Adi: Unzureichender oder schlechter Schlaf führt in der Regel dazu, dass sich der Körper nicht erholt und die Stimmung und die Emotionen auf dem Spielfeld in einer Stresssituation schwieriger zu bewältigen sind. Im schlimmsten Fall kann Schlafmangel sogar zu Verletzungen führen, wenn der Körper der Belastung durch den Schlafmangel nicht gewachsen ist.

Wir verlassen das Thema Schlaf für ein paar andere Fragen: Was hat Euch dazu inspiriert, Beachvolleyball zu spielen?

Leo: Ich habe schon immer gerne Sport getrieben, was bei einem Sportlehrer als Vater nicht verwunderlich ist. Ich habe sehr früh mit Beachvolleyball angefangen und es hat mir immer mehr Spass gemacht. Schließlich habe ich mich für den Profisport Beachvolleyball entschieden, weil es ein sehr abwechslungsreicher, athletischer und mentaler Sport ist.

Adi: Zum Beachvolleyball bin ich durch meine Geschwister gekommen. Und genau wie sie hat es mich nicht mehr losgelassen 😉 .

Warum nicht Hallenvolleyball und was sind die grössten Unterschiede zum Beachvolleyball?

Leo: Für mich ist Beachvolleyball der spannendere Sport. Man ist nur zu zweit auf dem Feld und spielt oft am Strand in der Sonne. Auch der Aspekt, dass man nicht ausgewechselt werden kann und somit das ganze Spiel mitbestimmen muss.

Adi: Mich hat schon immer fasziniert, dass man beim Beachvolleyball eigentlich alle Elemente des Volleyballs beherrschen muss und nicht nur die Elemente seiner Position wie beim Hallenvolleyball. Hinzu kommt, dass man als Schweizer im Beachvolleyball eine wesentlich höhere Chance hat, einmal an einem grossen Turnier (Olympische Spiele) teilnehmen zu können.

Wie sieht Eure typische Trainingswoche aus?

Beide: Eine typische Trainingswoche besteht aus 10 Trainingseinheiten von 1,5 bis 2 Stunden. Drei Gym- oder Athletikeinheiten, in denen wir nur physisch und verletzungsvorbeugend arbeiten und 7 Balleinheiten, in denen wir je nach Trainingsphase technisch oder spielerisch arbeiten.

Welche Fähigkeiten, Werte und Eigenschaften sind Eurer Meinung nach am wichtigsten für einen erfolgreiche Beachvolleyballspieler?

Beide: Um an der Spitze mitspielen zu können, muss man sehr technisch arbeiten, damit in Drucksituationen wenig Fehler passieren. Ebenso wichtig ist die mentale Komponente, um konzentriert und mit wenig Druck spielen zu können. Athletisch muss man in der Lage sein, sich möglichst schnell und explosiv im Sand zu bewegen und das auch bei hohen Temperaturen von über 30 Grad.

Wie bereitet Ihr Euch mental auf Wettkämpfe vor?

Leo: Eine Routine hilft mir, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Diese Routine ist immer gleich und beginnt schon im Hotelzimmer vor dem Aufwärmen. Ich höre bestimmte Musik und visualisiere meine Bewegungen. Mein Warmup besteht immer aus fast den gleichen Übungen, damit auch der Körper weiß, dass das Spiel kommt.

Adi: Manchmal spreche ich noch mit meiner Mentaltrainerin, einfach um mir noch einmal zu vergegenwärtigen, worauf ich achten muss. Ausserdem mache ich immer das gleiche Aufwärmprogramm.

Wie geht Ihr mit dem Druck um, der mit dem Wettkampf verbunden ist?

Beide: Das Mentale kann man genauso trainieren wie das Physische. Wir arbeiten mit einer Mentaltrainerin zusammen, die uns hilft, mit dem Druck und den Erwartungen während eines Spiels umzugehen. Wie jeder Athlet haben auch wir negative Emotionen und Gedanken während eines Spiels, das Wichtigste ist, sich davon zu befreien, um ein gutes Spiel zu spielen.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit und Kommunikation untereinander?

Beide: Wie in jedem Mannschaftssport ist Kommunikation extrem wichtig. Jeder Spielzug muss technisch und taktisch genau abgestimmt sein und das geht nur über Kommunikation. Auch die Strategien während des Spiels werden nach jedem Punkt analysiert und besprochen.

Könnt Ihr uns von Eurem größten Erfolg und Eurer größten Enttäuschung erzählen und was habt Ihr daraus gelernt?

Leo: Mein grösster Erfolg war der 4. Platz beim Worldtour Event in Dubai. Bei diesem Turnier habe ich gemerkt, dass man, egal wie wenig Energie man noch in den Beinen hat, mit mentaler Stärke Spiele gewinnen kann, auch wenn der Gegner besser ist.
Die grösste Enttäuschung war der Saisonstart letztes Jahr. Wir haben uns extrem gut vorbereitet und sind mit einem super Gefühl nach La Paz, Mexiko, geflogen. Wir spielten gegen ein brasilianisches Duo und verloren knapp im dritten Satz. Wir haben vielleicht 20% unseres Könnens gezeigt, obwohl wir eine super Vorbereitung hatten. Die Enttäuschung war sehr gross und ich erinnere mich, dass diese Niederlage sehr schwer zu verkraften war. Aber letztendlich hat mir dieses Spiel gezeigt, dass jedes Spiel anders ist und ich mich mehr auf meine Stärken als Spieler verlassen muss.

Adi: Mein größter Erfolg war die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021. Das fühlte sich wie die Belohnung für die harte Arbeit der letzten Jahre an und war einfach extrem cool.
Die grösste Enttäuschung war, als wir im Mai 2021 gemerkt haben, dass wir es doch nicht geschafft haben, uns über die Punkte für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Dabei fühlte ich mich richtig schlecht und stellte meine gesamte Karriere in Frage. Zum Glück konnten wir uns nach ein paar Tagen wieder auf Beachvolleyball konzentrieren und siehe da, 3 Wochen später haben wir das Turnier um den europäischen Quotenplatz gewonnen und konnten doch noch nach Tokio fahren.

Wie hat sich der Sport im Laufe der Jahre entwickelt und welche Trends seht Ihr für die Zukunft?

Beide: Das Spiel hat sich in den letzten drei bis vier Jahren extrem verändert. Durch die Anpassung der technischen Spielregeln ist es gelungen, das Spiel zu beschleunigen. Es wird mehr auf schnelle Bälle und Kombinationen im Angriff gesetzt, um es dem Gegner schwerer zu machen, sich auf einen immer gleichen Spielzug zu konzentrieren. Das Spiel mit schnellen Bällen ist sicher noch ausbaufähig und wer weiss, was die Zukunft noch bringen wird.

Wie wichtig ist die Unterstützung von Fans und Sponsoren für Beachvolleyballspieler?

Beide: Es macht natürlich viel mehr Spass, mit einem Publikum zu spielen, das hinter einem steht. Das merken wir jedes Jahr, wenn wir eines der grössten Turniere der Welt hier in Gstaad spielen.
Sponsoren sind für uns extrem wichtig und essentiell, da die World Tour über die ganze Welt verteilt ist. Meistens startet die Tour in Südamerika, geht nach Europa, Asien und endet in Australien. Da sind wir auf Unterstützung angewiesen. Ohne Unterstützer gibt es kein Team.

Vielen herzlichen Dank, Adi und Leo, für diesen tollen Einblick in Eure Welt. Wir wünschen viel Erfolg auf Eurem Weg nach Paris und freuen uns auf weitere tolle Bilder und Geschichten aus der ganzen Welt.

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